Twin Cities

Minneapolis und St. Paul bilden, direkt nebeneinander gelegen, das größte Wirtschaftszentrum zwischen Chicago und der Westküste. Das ist allerdings nicht gleichzusetzten mit einer attraktiven Stadt für Touristen, eher im Gegenteil. Minneapolis ist eine Stadt zum Arbeiten, nicht zum Besuchen. Was nicht heißt das es dort gar nichts zu endtecken gäbe, im Vergleich mit allen anderen von mir besuchten nordamerikanischen Großstädten schneiden die Twin Cities jedoch nicht sonderlich gut ab.

Nachdem ich Martin auf dem Weg von Chicago nach Minneapolis eingesammelt hatte, sind wir direkt zu unserem Gastgeber Bill gefahren, einem äteren Mann mit großem Haus am Stadtrand. Hatte dort auch mein eigenes Zimmer und Bad, sehr angenehm. Tags über haben Martin und ich die beiden Städte erkundet und Abends haben wir dann zu dritt gespeist und über Gott und die Welt geredet. Waren wirklich ein paar sehr angenehme und stressfreie Tage.

Schnappschuß aus dem Auto auf dem Hinweg. Der Herbst neigt sich dem Ende entgegen.

Wie immer das obligatorische erste Bild nach der Ankunft in Downtown. Als erstes haben wir Minneapolis unsicher gemacht. Zuerst sind wir stutzig geworden als es total problemlos war einen Parkplatz in der Stadt zu finden und das auch noch kostenlos.

Als nächstes fielen uns die vielen Brücken zwischen den Häusern auf.
Im Winter wird es hier wohl ziemlich lang ziemlich kalt, daher kann man zu Fuß in der Innenstadt fast jedes Gebäude erreichen ohne nach draußen gehen zu müssen. Nur scheinbar gilt das auch für den Herbst, denn andere Menschen oder Autos waren echt Mangelware….wir sollten später noch herausfinden wieso.

Zu Fuß ging es einmal quer durch die Stadt zum Missippi River.
Minneapolis war einst berühmt für seine großen Mühlen. Die größte, heute ein Museum, fiel einer großen Mehlexplosion zum Opfer.
Das Museum allerdings ist echt sehr gut gemacht. Ein Fahrstuhl führt die Geschichte der Mühle auf mehreren Ebenen vor, wie eine Drehbühne im Theater nur das die Bühnenbilder übereinander gestapelt sind.

Weiter ging es einmal über den Fluß und zurück, vorbei an dieser künstlichen Staustufe, früher als Energie für die Mühle genutzt steht heute ein Kraftwerk zur Stromgewinnung dort.

Blick auf Downtown Minneapolis.

Mal wieder ein Rathaus.

Am zweiten Tag haben wir uns anderen Couchsurfern angeschlossen ein paar Höhlen zu besuchen.

Ganz so spektakulär wie erwartet waren sie dann doch nicht, ein paar in den Sandstein gehauene Höhlen.

Die Geschichte allerdings war recht interessant. Anfangs wurden die Höhlen zur illegalen Brauerei und Brennerei genutzt zu Zeiten der Prohibition, später als Unterschlupf für Gangsterbanden, unter anderem auch eine Zeit lang für den wohl berühmtesten Gangster und Bankräubers Amerikas.

Dritter Tag St. Paul … die Amis und ihre Nummernschilder, immer wieder lustig.

Nach einem kurzen Blick auf die Stadt haben wir das Wissenschaftsmuseum von St. Paul in Angriff genommen.

Direkt am Eingang steht dieses monströse autoähnliche Gefährt. Gebaut um nichts anderes zu tun als direkt in einen Tornado zu fahren. Der Erfinder und Bauer dieses Fahrzeugs brauchte 8 lange Jahre bis das Glück im hold war und ein mächtiger Tornado direkt über ihn, sein Auto und seinen Kameramann hinwegfegte. Darüber gibt es einen Film, „Tornado Alley“, welchen wir uns natürlich sofort im Multiplexkino des Museums angeschaut haben…wuchtig amerikanisch aber gar nicht so schlecht.

Im Museum selber gab es eine Ausstellung über fragwürdige medizinische Geräte…höchst amüsant. Der Erfinder dieses „Kastens“ warnte seine Patienten davor länger als 30Minuten darin sitzen zu bleiben, denn die komplette Abschirmung von der Umwelt (angeblich durch die Metallplatten an der Innenseite) könne schwere körperliche und seelische Schäden verursachen, ein paar Minuten jedoch helfen dem Geist sich zu regenerieren….ahja

Der Sinn dieses Gerätes, welches ja nach Leiden, unterschiedliche Radiowellen auf den Patienten abfeuert, bleibt mir nach wie vor ein Rätsel. Zumal, wie man später herausfand, sich nicht einmal ein Radiotransmitter im inneren befand. Scharlatanerie hoch zehn.

Naja und den Kommentar zu diesem Prostatawärmer und seinem tatsächlichen Nutzen kann ich mir glaube ich ersparen.

Zum Abschluß ging es einen Tag später noch in die Mall of America. Und da haben wir verstanden warum die Innenstadt so leer war. Die Mall of America ist zwar nicht mehr ganz die größte Mall der Welt, aber immer noch die meistbesuchte. Unfassbar groß, wie eine Stadt in der Stadt.

Man kann sich den ganzen Tag hier drinnen aufhalten ohne das einem langweilig wird. Verschiedene Shows oder Messen (in meinem Fall passenderweise eine Ski Messe)…

…oder der in der Mitte der Mall gelegene Vergnügungspark mit Achterbahnen, Wildwasserbahn, Legoland & Co laden zum Verweilen ein.

Von Minneapolis war es nur ein kurzer Sprung von anderthalb Stunden Fahrt bis nach Mankato, wo ich die nächste Woche verbracht habe…davon als bald mehr.

Grüße und danke fürs Lesen 🙂

3 Gedanken zu „Twin Cities

  1. Lieber Ane, was Du schreibst ist vielfältig und interessant.Von jedem Teil könnte man ein dickes Buch darüber schreiben. Damit hast Du mal einen schönen Sammelband, als ständige Erinnerung. Heute waren wir
    bei Helmut zum Geburtstag .Ekki warv auch da.War sehr
    schön. Viele Grüße OPa u.Oma

  2. Danke, Kind!
    Habe soeben meinen Kollegen in spe zum Studium nach Bautzen verabschiedet, muss nun wieder selber arbeiten.
    Fiebere schon Deinem ersten Bericht über das Arbeitslager entgegen. Säg Dir nichts ab und hau Dich nicht selber.
    Habe hier noch ein paar Maschinenheizstäbe zu je 1600W übrig.
    Prostatawärmer? Geht vielleicht zu vorgerückter Stunde auf dem Weihnachtsmarkt ganz gut – kann man ja auch Glühwein mit warmhalten….

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