So meine Lieben zu hause, gab genug aus den USA zu sehen, jetzt gehts nach Kanada. Mein erster und wie es scheint auch letzter Halt in Kanada war Anfang November die Beaverfoot Lodge. Eine Art Hotel mit einem Haupthaus und mehreren Ferienhäusern mitten in den Rocky Mountains, weit ab von Strom, Handyempfang oder geteerten Straßen (Nur gut das es Satelliten für den Internetempfang und Generatoren für den Strom gibt, sonst könnte ich euch das hier gar nicht schreiben). Hier habe ich zum ersten mal das Konzept des Wwoofens ausprobiert. Für alle die nicht wissen was das ist, wwoofen heißt „World Wide Opportunities in Organic Farms“ und die Idee dahinter ist das man auf einer Farm oder Bauernhof ein paar Stunden am Tag arbeitet und dafür kostenlos Unterkunft und Verpflegung bekommt. In meinem Fall hat die Arbeit allerdings weniger mit einer Bio-Farm zu tun, sondern unsere Aufgabe ist es die Lodge am laufen zu halten. Also stehen hier Aufgaben wie, sauber machen, kochen, renovieren, Brennholz machen, Sachen reparieren und die Wünsche der Gäste erfüllen auf dem Programm. Raph, der Manager der Lodge und seine Familie wohnen ebenfalls hier und sind super nett, hab mich hier sofort wohl gefühlt. Insgesamt sind wir hier zwischen 6 und 12 Wwoofer und wohnen die meiste Zeit im Hauptgebäude der Lodge.

Uns so sieht es jetzt gerade aus. Jetzt könnt ihr auch sicher gut vorstellen warum ich beschlossen habe hier zu bleiben für meine restliche Zeit. Ich hab natürlich noch so einige Ausflüge unternommen in den letzten Monaten aber die meiste Zeit habe ich doch in der Lodge verbracht.

Und was genau mach ich nun hier? Naja also die meiste Zeit verbringe ich hier damit Brennholz zu beschaffen und dazu muss man sich erstmal durch zugeschneite „Straßen“ wühlen auf der Suche nach dem richtigen Holz.

…oder vor Ort klein gemacht und auf die Trucks verladen. Naja und hin und wieder gibts natürlich auch ein Päuschen um die Aussicht zu genießen.

Welche mitunter echt ganz nett ist, vor allem wenn es sich hierbei um deinen Arbeitsplatz handelt 🙂 Das ist im übrigen das Tal in welchem die Lodge liegt.

Auf diesem Bild vertreten: zwei mal Belgien ganz links und wer hätte es gedacht, viermal Deutschland auf der rechten Seite. Die meisten Reisenden die man in Hostels oder beim Wwoofen trifft sind Deutsche, Belgier und Franzosen.

Zurück in der Lodge wird dann die Axt geschwungen. Das hier ist Jens, kommt auch aus Deutschland und mit ihm war ich fast die ganze Zeit unterwegs. Er ist mir hier echt ans Herz gewachsen, hat uns aber leider schon Anfang Januar in Richtung Heimat verlassen.

Neun Öfen wollen gefüttert werden, da brauchts jede Menge Holz vor der Hüttn‘. Dumm nur wenn der Stapel, kurz bevor man fertig is wieder einfällt…und das dreimal nacheinander….aaahhhhh

Und was macht man nach getaner Arbeit um zu entspannen? Tja derlei Möglichkeiten gibt es hier viele, einer unserer liebsten: Schwedenfeuer bauen…

…und dann die kanadische Lagerfeuerromantik genießen und den Tag bei ein zwei Bier und mehr oder weniger sinvollen Gesprächen über den Sinn-.und Unsinn des Lebens ausklingen lassen.

Wenn ich gerade mal nicht Holz mache, besteht mein Alltag meistens aus mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen eingefrorene Autos fremd zu starten…

Hier in Kanada gibt es ziemlich viele Spielzeuge für „richtige“ Männer und solche die es werden wollen. Mein Favorit ist dieser kleine Loader hier, perfekt zum Bäume Stapeln oder Schnee schieben.

Man sollte allerdings nicht versuchen den See vom Schnee zu befreien um darauf Schlittschuh zu fahren wenn das Eis noch nicht ganz dick genug ist…hat mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt.

Nur gut das es immer noch ein bisschen größer geht, war gar kein Problem für den Kleinen hier den Loader rauszuziehen 🙂

Da wir normalerweise erst zu einer sehr humanen Uhrzeit (11Uhr) anfangen zu arbeiten, sieht man den Sonnenaufgang eher selten. Aber an freien Tagen gehts dann meist ganz früh los zum Ski fahren und da hat man dann schon eher mal Glück die ersten einfallenden Sonnenstrahlen einzufangen.

Ich bin mittlerweile schon in fünf verschiedenen Skigebieten hier in Kanada gefahren und es ist einfach nur wahnsinnig toll. Aber davon erzähle ich ein andermal wenn ich euch ein paar Berichte zu meinen Ausflügen hier zukommen lasse. Auf diesem Bild jedenfalls seht ihr Xavier aus Frankreich und Torben aus Deutschland (Jens ist auch mit dabei, der versteckt sich nur sicher grad irgendwo) in Kicking Horse, unserem Skigebiet „um die Ecke“.

Da man nach all der Arbeit und dem doch meist körperlich anstrengenden Freizeitvergnügen großen Hunger hat, sind wir ganz froh Bryce und Louise, ein französisches Pärchen, hier zu haben, die sich jeden Tag um das leibliche Wohl der Gäste und uns kümmern….jammi Frisches selbst gebackenes Brot jeden morgen ist wohl das letzte was ich in Kanada erwartet hätte 🙂

Achja und abgesehen von der Weihnachtsmusik, war Weihnachten an sich gar nicht mal so unterschiedlich und hat echt Spaß gemacht. Allerdings haben Familie und Freunde doch schon ein wenig gefehlt.

Achja und wenn Bryce mal einen freien Tag hat, dann wird selbst gekocht…sprich es gibt einfach n riesen Haufen Nudeln.

Langweilig wirds hier wirklich nicht, wenn doch fällt uns immer was dummes ein und wenns nur n Schneemann is.

Oder wir machen einfach ein ganz normales Lagerfeuer (natürlich mit jeder Menge Benzin, sonst machts ja keinen Spaß).

Oder wir spucken einfach selber Feuer. Naja in diesem Fall haben wir einen Gastank ausgetauscht und der alte war nicht ganz leer und daher musste der Rest abgefackelt werden…haben natürlich die Chance für ein paar lustige Bilder sofort genutzt 🙂
Also wie ihr seht war es hier nicht langweilig und wird es wahrscheinlich auch nicht werden in den letzten zwei drei Wochen. Werde versuchen in der verbleibenden Zeit noch ein paar Bilder von meinen Ausflügen nach Jasper, Vancouver oder Lake Louise hochzuladen, will euch das ja schließlich nicht vorenthalten. Also dann, ich geh mal eben Feuer machen 🙂
Bleib wo Du bist – ich komme – muss nur noch die Konzentratmischung fertig machen – und die nächste – und die nächste…
Auch kenne ich da einen, der sich jetzt überlegt, ob er sein neues Häuschen richtig platziert hat…
Sei über Deine nahe Heimkunft nicht traurig – Bagger „einteichen“ geht hier auch, bei dem dünnen Eis sogar noch einfacher und einen Schwedenfeuerprofi können wir auch gut brauchen.
So long – Dein Macher.
Hallo Arne,
warum bin ich hier und nicht dort ? Darf ich bitte für euch kochen ?
Bratwürste bringe ich mit ! 🙂
liebste Grüße Amam
hallo du rancher und baggerversenker! endlich geht mein pc wieder!
Das schönste Bild: Du am Herd! Ansonsten alles SPITZE!!! und dass es dir gut geht,
ist besonders SPITZE!!!
Liebste Grüße vom Großen V.
Lieber Arne, eine tolle Arbeits-Urlaubsstelle hast Du Dir da ausgesucht.Aber wir freuen uns wenn Du mal, wieder nach hause kommst , liebe Grüße von den Oldis aus Arnstadt
Wow, Arne!
Das klingt alles echt super!!! 🙂 ich bin echt neidisch auf deine ganzen Schneemöglichkeiten während wir hier in Dresden mal wieder in Prüfungsvorbereitungen stecken.
Wir freuen uns jedenfalls schon wieder tierisch auf dich in unserer Helgo-WG.
Viele liebe Grüße, die Helgo-WG!
HALLO ARNE mein freund 🙂
also die sache mit dem loader und dem see übelst geil, hab mich vorlachen fast bepisst *g* … und das feuerspucker bild ist au gelungen, nur hättest den tank lkw mit ner decke vorher verstecken können 😉 … du bist toll und ich freu mich schon riesig wenn du wieder da bist, obwohl dir dieser survival tourist reporterjob au richtig gut steht 🙂 … auf gute freunde
Hai Arne! Letzte Nacht waren AAW+HHS mit einem Reisebus in Unteruffhausen – das ist in Hessen, gleich links hinter den Taliban – in einer Original 1970er Jahre Diskothek zum Feiern von Utes Halbzeit. Das hatte echt was. Vorhin um 4°°Uhr sind wir ins Bett, heute ist Sonntag, langsam findet sich alles lachend auf der Straße zur Auswertung ein. „Ändru“ (Maries Freund) aus Neufundland hat getanzt, dass die Schwarte krachte – toll, diese(r) Kanadier!
Wir wollen morgen gen Alpen, irgendwo in ein trockenes Gebiet zum Wanderklettern, sind also voraussichtlich die nächsten zwei Wochen mit unseren Wählscheibentelefonen unterwegs und nicht online verfügbar.
Hoffen sehr, alles passt so bei Euch und freuen uns auf Nachricht vom Blogwart!