Und weiter gehts in der Nationalpark-Schnitzeljagd. Wobei Nationalpark in diesem Fall nicht ganz richtig ist, denn der größte Teil dieser Bergkette gehört zum Black Hills National Forest. Was gibt es hier also, außer den Bergen selbst, zu sehen? Zum einen zwei riesige Höhlensysteme, die Jewel und die Wind Cave, das Crazy Horse Memorial, Mount Rushmore, den Devils Tower, die Western- und Goldgräberstadt Deadwood, sowie die Sturgis Motorcycle Rallye, mit einer halben Millionen Besuchern jedes Jahr eine der größten Motorradveranstaltungen der Welt. Gibt also wie immer viel zu entdecken und viel zu wenig Zeit.
Die Höhlen konnte ich leider nicht besichtigen, der Fahrstuhl war kaputt…schade. Dafür hab ich mich dann kurzerhand in Richtung Harney Peak durchgeschlagen, den mit 2350m höchsten Punkt der Black Hills.
Bevor wir aber zu den Bildern kommen gibts noch fix was Geschichtliches um die Ohren. Die Black Hills wurden 1868 den Lakota-Sioux Indianern als exklusives Jagdgebiet vertraglich zugesprochen. Zum einen, weil sie direkt an das Sioux-Reservat angrenzen, zum anderen weil die Berge als heilig gelten und sie selbst heute noch für rituelle Handlungen von den Indianern aufgesucht werden. Das ging so lange gut, bis man in den Black Hills Gold entdeckte und der große Goldrausch ausbrach. Nach anfänglichen illegalen Grabungen kam es dann im Juni 1876 zur legendären Schlacht am Little Bighorn, in der General Custer und die US-Armee vernichtend durch Sitting Bull und Crazy Horse geschlagen wurde. Eine der wenigen Auseinandersetzungen zwischen Weißen und Indianern, in denen Letztere die Oberhand behielten. Ein knappes Jahr später jedoch wurden die Indianer besiegt, das ehemals riesige Sioux-Reservat zerschlagen und ihnen wurden die Black Hills entzogen. Auf Wikipedia bin ich dann noch auf einen interessanten Nachtrag gestoßen, und zwar wurde den Indianern eine Entschädigungszahlung von 105 Mio. Dollar im Jahre 1980 angeboten, welche sie aber abgelehnt haben. Durch die Zinsen ist das Geld bis 2007 bereits auf 750 Mio. Dollar angewachsen. Wie der aktuelle Stand ist, weiß ich allerdings nicht.

Erstmal gabs nach den vielen hundert Meilen Einöde endlich mal wieder ein paar interessante Straßen. Jede Menge solcher Tunnel und noch viel viel mehr Kurven, also perfekt für alle Rallye- und Motorradfans.

Mount Rushmore. George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln (von links nach rechts). Was für die einen als Heiligenschrein der Demokratie angesehen wird, ist für die anderen eine Entweihung ihrer heiligen Berge.

Wie gesagt, die Höhlen wollten mich nicht, also ging es statt tief in den Berg, hoch hinaus. Erst unzählige Serpentinen mit dem Auto und dann noch ein paar Stündchen zu Fuß, bis auf den Harney Peak.
Erstes Bild direkt vom Parkplatz aus, da steigt die Vorfreude auf eine wunderschöne Wanderung.

Waren echt voll niedlich die kleinen Kerlchen, auch wenn sie meinen halben Vorrat an Keksen verdrückt haben. (Mit dem was ich ihnen gegeben habe, waren die nämlich noch lang nicht zufrieden, einmal nich hingeguckt, wird fix der Rucksack geplündert.)

Noch ein bisschen auf dem Gipfel umherkraxeln, ein Panoramabild machen, die verbliebenen Kekse verschnabulieren und schon ging es wieder weiter, zurück zum Auto.

Auf dem Weg nach unten hab ich nochmal fix ausprobiert, ob der Selbstauslöser an Anitas Kamera noch funktioniert, mit Erfolg. (Ganz im Hintergrund seht ihr im Übrigen schon diese hellbraunen Flächen, den Übergang in die Badlands.)

Das Crazy Horse Memorial. 1948 in Auftrag gegeben, durch den damaligen Sioux Häuptling Henry Standing Bear, beanschlagt man für die Fertigstellung weitere 100 Jahre. Mount Rushmore sieht im Vergleich dazu geradezu winzig aus. Problem hierbei, wieder einmal, die Streitigkeiten um die Entweihung der Black Hills. Das Projekt wurde zwar von Indiandern in Auftrag gegeben aber dennoch sehen einige von ihnen ein großes Problem darin.

So soll es einmal aussehen wenn es fertig ist. Leider kann man, da ständig daran gebaut wird (sprich es wird gesprengt), nicht nahe heran gehen und somit nimmt man die Ausmaße dieses Projekts nicht wirklich wahr. Interessant wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass das Geld hierfür einzig und allein durch Spenden und das Museum und seine Besuchern (wie mich zum Beispiel) eingenommen wird.

Eine Nacht in Rapid City später führte mich meine Reise in Richtung Yellowstone Nationalpark. Auf dem Weg dahin gab es aber erstmal noch ein Haus auf Rädern (ein gar nicht so seltenes Bild hier)…

In Sedimentgestein aufgestiegenes und langsam abgekühltes Magma formte diesen 40 Mio. Jahre alten Monolithen im Staate Wyoming. Für die Amerikaner das erste National Monument, für die Indianer der Wohnsitz des Grizzlybären.
Mit einer Anmeldung darf man ihn theoretisch auch besteigen. Während meiner Umrundung zu Fuß hab ich auch ein paar Bergsteiger entdecken können.

Rocky Mountains, ich komme.
Seit diesem Tage sind die Berge auf meiner Reise mein ständiger Begleiter. Auch wenn das hier nur ein paar Ausläufer der Rocky Mountains sind, war es doch, nach so langer Zeit eher flachem Terrain (die Black Hills als Mittelgebirge mal ausgenommen) ein echter Gänsehautmoment, am Horizont die schneebedeckten Gipfel auftauchen zu sehen.
- Den nächsten Nationalpark im Visier und mal wieder voller wunderschöner Eindrücke bin ich, vor mich hinpfeifend, den Highway entlang den Bergen entgegen in den Sonnenuntergang gefahren, ein echt tolles Gefühl 🙂
Mein Junge an den Stätten meiner literarischen Jugendträume – prima.
Freue mich auf die große Bilderauswahl, wenn Du heimkommst.
Jetzt muss ich erstmal zum Dentaljunker.
arne, das fetzt ja alles gewaltig!!! warte auf mich ,ich komme mit meinem mustang ! danke für deine telefonischen geburtstagswünsche-freue mich immer,dich wohlauf zu hören! ich wiederhole mich : alles aufschreiben-das gehört ins familienalbum. weiter viel freude-freust du mich? jede menge grüsse-dein grosser V.
Hallo Arne,
bin schwer begeistert über so viel schöne Landschaft. Wenn ich groß bin, möchte ich da auch mal hin. Bis dahin werde ich erst einmal einen “ Keksfond“ einrichten für die Aktion „Rettet die Streifenhörnchen“! Echt süß !
Liebste Grüße Amam
Hallo Arne,
mächtig gewaltig, was du da alles siehst und erlebst. Wunderbare Aufnahmen und Eindrücke, wow!!!!! Eine herrliche Zeit – freue mich immer wieder auf deine Berichte. Haben heute den Weihnachtsbaum geputzt. Wo wirst du Weihnachten verbringen? Bei den kanadischen Holzfällern? Traum aller Lausbuben…..
Viele liebe Grüße
Anja, Ulf, Georg, Gina & Ole (die sind grad reingeschneit)
Hey ihr Lieben, ja werde bei den Holzfällern feiern 😉 Gehen jetzt auch gleich in den Wald um uns einen Weihnachtsbaum zu besorgen und dann wird ganz International (französisch, deutsch, belgisch, britisch, canadisch…) gefeiert. Was mir als Oberlausbuben sehr gefällt 😉
Liebe Grüße aus der Beaverfoot Lodge
Dein Biberfuß – Quartier avanciert hier in der alten Welt allmählich zum Weihnachtstraum. Und wer und was alles geschrieben wird – eine Enibas Amam meldet sich – wahrscheinlich mit Kopftuch und direkt aus Kairo, möchte groß werden und einen Keksfond für Streifenhörnchen einrichten…
Anja putzt jetzt nicht nur sich sondern sogar schon Bäume, Dein Großer V will mit dem Mustang kommen, schafft es aber nicht mal bis Österreich.
Tu Dir nicht weh beim Weihnachtsbaumklauen und lass Dich nicht vom Förster erwischen. Heute (3.Advent) werden wir noch mit E&O das Weihnachtsoratorium in der Kirche von Waltershausen besuchen – rein national.
Es grüßt ganz lieb seinen Oberlausbuben dessen Vater.